MASUREN




“Schau mal, wie herrlich hier die Felder blühen, wie schön die Wälder und Seen sind.” Ich erinnere mich noch sehr genau daran, dass mir meine Mutter das sagte, als ich gemeinsam mit meinen Eltern 1988 zum ersten Mal in Masuren war. Um ehrlich zu sein: Seinerzeit konnte ich mit der Gegend herzlich wenig anfangen...
25 Jahre später bin ich aber wieder nach Masuren gefahren. Irgendetwas zog mich dorthin. Neugier oder vielleicht sogar unterbewusste Spurensuche...?
Als ich wieder in Masuren war, habe auch ich gesehen, wie schön dort die Felder blühen. Und dann ist etwas passiert, mit dem ich nie gerechnet hätte. Dass ich mal so einen kitschigen Satz sagen würde. Aber ich habe ihn gesagt: “Masuren hat meine Seele berührt.”
Eckard Rudnik ist ein übrig gebliebener, deutscher Masure und wohl die Personifizierung des Sprichworts „Raue Schale, weicher Kern“. Eckard wirkt auf den ersten Blick etwas ruppig aber man merkt schnell: Er ist nicht so grimmig wie er schaut. Und so steigen wir mit Eckardchen, wie ihn seine Freunde liebevoll nennen, in sein Boot, während er uns ein wenig aus seinem Leben erzählt...
Mit bewegenden Geschichten und stimmungsvollen Bildern entführt Sie der Reisefotograf und Journalist Stefan Pompetzki in seinem Vortrag auf eine Reise durch Masuren, ein Landstrich im Nordosten Polens, in dem schon ein Wasserfall zu laut wäre...
Weder der düsterste Ort Masurens fehlt auf dieser Reise, - von der Wolfsschanze aus gab Hitler seine mörderischen Befehle - noch die Störche, die auch in Polen den Kindersegen bringen...
Unumgänglich auf einer Reise durch das Land ist ein Blick auf die deutsch-polnische Geschichte. Auf die alte des Deutschen Ordens - und auf die jüngere - während des zweiten Weltkriegs. Nicht zu vergessen der Widerstand der Arbeiter auf der Danziger Lenin-Werft gegen das kommunistische Regime in den Achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Erfrischend, ehrlich und mit ausgereifter Rhetorik nimmt Stefan Pompetzki seine Zuschauer mit zu den Nachbarn im Osten Europas - inklusive eines “Happy Ends”.